Täuschung – Teilhabe – Verstrickung. Im August 1938 und Mai 1939 unternahm Hitler mit führenden Wehrmachtsoffizieren und hohen Parteimännern Inspektionsfahrten entlang des Westwalls, die aus dem Aachener Raum bis an die Schweizer Grenze führten. Sie wurden mit einem riesigen Aufgebot von Fahrzeugen und einem Sonderzug durchgeführt, so dass sie große Aufmerksamkeit in den beteiligten Eifel-Orten auslösten, wie z. B. in Palenberg, Herzogenrath, Kohlscheid, Vetschau, Aachen-Bildchen und -Köpfchen, Lichtenbusch, Brand, Kornelimünster, Stolberg, Zweifall, Rott, Roetgen, Lammersdorf, Strauch, Simmerath, Kesternich, Schleiden, Blumenthal, Hellenthal, Wolfert, Schnorrenberg, Neuhaus, Berk, Hallschlag, Ormont, Hillesheim, Prüm, Bitburg, Pronsfeld, Leidenborn, Waxweiler, Wallendorf, Irrel, Trier usw. Ziel der Darstellung sind nicht die Westwallanlagen, sondern die beabsichtigten und ausgelösten Mobilisierungseffekte, wie Schaulust, Jubel, Glaube, Respekt oder Angst. Diese Effekte wurden nicht nur beim deutschen Volk, sondern auch bei den westlichen Alliierten bewirkt, so dass sie kraftlos die Einverleibung Österreichs, die Eroberung der Tschechoslowakei und den Überfall auf Polen zuließen, womit dem Krieg NS-Deutschlands gegen Osteuropa die Bahn eröffnet wurde. Der Vortragstext ist in der Novemberausgabe 2021 der Rheinisch-Westfälischen Zeitschrift für Volkskunde veröffentlicht.
Kursleitung: Rainer Hülsheger
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